Der Gebäudezulieferer Arbonia, Arbon/Schweiz, hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 2,1 Prozent beziehungsweise in Schweizer Franken ein Rückgang von 1,4 Prozent von 1,416 Milliarden Schweizer Franken (umgerechnet 1,28 Milliarden Euro) auf 1,396 Milliarden Schweizer Franken (1,27 Milliarden Euro) für die fortzuführenden und aufgegebenen Geschäftsbereiche abgeschlossen.
Im Berichtsjahr erzielte die Division Fenster einen Nettoumsatz von 357,9 Millionen Schweizer Franken (324,65 Millionen Euro), was einem Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die strategisch weitreichendste Entscheidung in 2020 war der Verkauf der Division Fenster an die dänische Dovista Gruppe, die Anfang Januar 2021 vereinbart und kommuniziert wurde. Der Vollzug, unter Vorbehalt der Zustimmung der relevanten Wettbewerbsbehörden, wird für das 2. Quartal 2021 erwartet. Die aus der Transaktion der Arbonia zufließenden Mittel werden nach eigenen Angaben rund 350 Millionen Schweizer Franken (317,48 Millionen Euro) betragen, was zu einer hohen Cash-Position führen werde. Ein beträchtlicher Teil des Verkaufserlöses soll zur weiteren Steigerung des Unternehmenswertes verwendet werden. Verschiedene strategische Initiativen sind in Prüfung und einige bereits in Umsetzung.
Die Division Türen erzielte im Berichtsjahr 2020 ein Umsatzwachstum von 1,4 Prozent auf 364,4 Millionen Schweizer Franken (330,54 Millionen Euro). Währungsbereinigt stieg der Umsatz um fünf Prozent. Das Ebitda ohne Sondereffekte entwickelte sich von 44 Millionen Schweizer Franken (39,91 Millionen Euro) auf 49,1 Millionen Schweizer Franken (44,54 Millionen Euro), ein Plus von 11,8 Prozent. Um den negativen Effekten der Covid-19-Pandemie entgegenzuwirken, realisierte die Division verschiedene Kosteneinsparungsprogramme und verschob einige Investitionen.
Im Fokus der Division Türen stand in 2020 weiterhin das mehrjährige Investitionsprogramm zur Steigerung der Produktivität und Kapazitätserweiterung zur Verbesserung der Lieferperformance. Das Investitionsvolumen von 48 Millionen Schweizer Franken (43,54 Millionen Euro) floss zu großen Teilen in den Kapazitätsausbau der deutschen Türenwerke Prüm und Garant. Nach getätigten Investitionen soll die Division Türen in 2023/2024 über alle Standorte betrachtet rund 900.000 Holztüren mit entsprechenden Zargen mehr produzieren können als bisher.
Zudem soll die Division Sanitär mit ihren Duschtüren und Duschtrennwänden im Juli dieses Jahres in die Division Türen integriert werden. Die strategische Logik der Eingliederung liege einerseits bei der besseren Nutzung von Synergien in der gemeinsamen Marktbearbeitung im Objektvertrieb und andererseits in der Beschaffung. Zudem erweitere sich das Produktsortiment der Division Türen mit Funktions- und Innentüren um Duschtüren, und mittelfristig kann der Bereich Glastüren und Glastrennwände für den Innenraum ausgebaut werden. Die Division Türen stärke ihre Positionierung als Lösungsanbieter für Barrierefreiheit aus einer Hand inklusive dem schlüssellosen Kiwi-Zutrittssystem. Die Division Türen wird mit der Eingliederung der Division Sanitär in die Business Units Holzlösungen und Glaslösungen unterteilt.
Markus Hütt, als Co-Divisionsleiter der Türen, übernimmt zusätzlich die Leitung der Business Unit Glaslösungen. Knut Bartsch, Leiter der Division Sanitär und gleichzeitig Konzernleitungsmitglied der Arbonia, gibt diese Verantwortungen per 30. Juni 2021 ab und konzentriert sich auf seine anderen Funktionen im Konzern. Die Division Türen soll im Bereich Holzlösungen (Holztüren) ihre Kapazitäten bis 2023/2024 in den Werken Prüm in Deutschland und Invado in Polen um 40 Prozent und im ostdeutschen Werk Garant um 30 Prozent steigern können. Die Investitionen in den Kapazitätsausbau bei Invado konnten in 2020 abgeschlossen werden.
Auf Basis all dieser Veränderungen wird auch zusätzlich anorganisches Wachstum mittels gezielter Akquisitionen in bestehenden und/oder angrenzenden Märkten angestrebt.
Arbonia selbst besteht in der neue Struktur ab Sommer 2021 aus zwei Divisionen und einer schlanken Konzernsteuerung. Nicolas Casanovas scheidet nach Vollzug (Closing) des Verkaufs der Division Fenster aus der Konzernleitung aus. Diese verkleinert sich ab 1. Juli 2021 von sechs auf vier Mitglieder: Alexander von Witzleben als CEO, Daniel Wüest als CFO, Alexander Kaiss als CEO der Division HLK und Claudius Moor als CEO der Division Türen. Ab April 2022 gibt es dann eine neue Holdingstruktur und Governance: Alexander von Witzleben werde wie geplant zur Generalversammlung 2022 als CEO zurücktreten und gleichzeitig der Generalversammlung als exekutiver Verwaltungsratspräsident (Executive Chairman) vorgeschlagen.
