Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe ist im September 2022 kalender- und saisonbereinigt 0,9 Prozent niedriger als im August 2022 gewesen. Damit ist der Auftragsbestand laut Statistischem Bundesamt erstmals wieder deutlich gesunken, nachdem er von Mai 2020 bis August 2022 fast durchgehend um insgesamt 37,6 Prozent gestiegen war.
Eine starke Nachfrage nach Industrieprodukten bei gleichzeitig beeinträchtigten Lieferketten hatten nach der ersten Phase der Corona-Krise dazu geführt, dass die Betriebe nicht alle eingehenden Aufträge abarbeiten konnten und sich offene Aufträge immer weiter anstauten. Diese Entwicklung ist vorerst unterbrochen.
Trotz des jüngsten Rückgangs befindet sich der Auftragsbestand aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau: Im Vergleich zum September 2021 war der Auftragsbestand im September 2022 kalenderbereinigt 6,9 Prozent höher. Derzeit liegt die Reichweite des Auftragsbestands bei 7,7 Monate.