Der Fenstermarkt in Deutschland wird voraussichtlich 2024 um 8,4 Prozent, der Außentürenmarkt sogar um 9,4 Prozent zurückgehen. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Marktprognose für dieses und nächstes Jahr, die im Rahmen der VFF-Fachtagung „Statistik und Markt“ in Frankfurt von Jörg Flasdieck von der Heinze Marktforschung GmbH präsentiert wurden.
2025: Weiterer Rückgang erwartet
Demnach werde der Markt für Fenster auch 2025 nochmals um weitere 1,3 Prozent deutlich zurückgehen. Der Außentürenmarkt werde kommendes Jahr allerdings nur noch ein leichtes Minus von 0,4 Prozent aufweisen, so die Prognose. In beiden Märkten käme es demnach 2024 und 2025 zu deutlichen Verschiebungen der Marktanteile vom Wohnungsneubau zur Sanierung. So gehen die Prognosen für das kommende Jahr in beiden Marktsegmenten davon aus, dass der Neubau im Wohnbereich im Zeitraum 2023 bis 2025 kumuliert um rund 50 Prozent einbrechen wird.
„Sowohl die Genehmigungen als auch die Markterwartungen im Neubau und Sanierung zeigen die deutliche Baukrise“, betont VFF-Geschäftsführer Frank Lange. „Auch wenn der Rückgang im Sanierungssegment mit fünf Prozent moderat erscheint, wird deutlich, dass sowohl die Neubauziele als auch die angestrebte Sanierungsrate von zwei Prozent signifikant verfehlt werden“, so Lange weiter.
Sicherheitsbedürfnis steigt
Insgesamt weist die Studie im Jahresvergleich für 2024 für 62,6 Prozent aller Türen eine erhöhte Sicherheit aus. „Dieser minimale Rückgang gegenüber dem Vorjahresanteil lässt sich durch die anhaltende Verlagerung vom Eigenheim- zum Mehrfamilienhausbau erklären. Dort ist die Sensibilität naturgemäß etwas höher“, berichtet Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des FVSB.
Während im Wohnbaubereich die Quote insgesamt bei über 70 Prozent liege, sei im Nichtwohnbau der Einsatz erhöhter Sicherheit erst bei gut 40 Prozent angelangt. „Das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Bewohner kommt hier gut zum Ausdruck. Im Nichtwohnbau ist diesbezüglich noch größeres Potenzial zu heben. Dort wird weiterhin mehrheitlich auf Produkte mit Basissicherheit zurückgegriffen.“
Studie erscheint Ende Oktober
Der aktuelle Fenster- und Außentürenmarktbericht mit allen Detailanalysen und Auswertungen wird Ende Oktober 2024 erscheinen. Die Prognose berücksichtigt die aktuellen Auswirkungen der konjunkturellen Unsicherheiten, der rückläufigen Inflation, der sich verbessernden Zinsentwicklung sowie die politischen Rahmenbedingungen im Ordnungs- und Förderrecht.
Gemeinsam mit der Heinze Marktforschung GmbH werden die Daten von den Branchenverbänden Verband Fenster + Fassade (VFF), Bundesverband Flachglas (BF), Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) sowie Industrieverband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrwegsysteme (pro-K) erhoben.
