Die weltweiten Rohstoffverknappungen schlagen sich nun auch in der Türen- und Türbeschlagindustrie und beim Handel nieder. ZEG Zentraleinkauf Holz + Kunststoff aus Kornwestheim hat jetzt Preiserhöhungen verkündet, zunächst um 5,5 Prozent für Hoppe Drückergarnituren und im Türbereich um 4,7 Prozent bei Produkten von Garant, 4,5 Prozent bei Grauthoff-Türen und vier Prozent bei Jeld-Wen-Produkten. Mit der Bekanntgabe dieser Preiserhöhung äußert ZEG direkt die Warnung, dass mit weiteren Preiserhöhungen in den nächsten Wochen im Beschlagbereich zu rechnen sei. Diese Preissteigerungen sind das Resultat einer seit Monaten andauernden Rohstoffverknappung.
Die aktuelle Versorgungs- und Preissituation stellt für viele Branchenunternehmen in der Holz- und Bauelemente-Industrie eine zunehmende Belastung dar: „Sollten die Preissteigerungen und Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten anhalten, kann das die Liquidität einiger Branchenunternehmen belasten“, berichtet Johannes Schwörer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH). „Besonders die Kosten für Stahl, Konstruktionsvollholz, Plattenwerkstoffe und Kunststoffe gehen kontinuierlich nach oben. Sie stellen gerade in Corona-Zeiten eine unvorhergesehene Zusatzbelastung für die Betriebe dar und erschweren Preisvereinbarungen und Lieferzusagen.“
Grund für die Preiserhöhung und Rohstoffverknappung ist, dass es weltweit Störungen in den Lieferketten durch pandemiebedingte Produktionsausfälle gibt. „Gleichzeitig haben viele Volkswirtschaften Konjunkturprogramme zur Stützung der pandemiegebeutelten Wirtschaft aufgelegt. Es kommt nun darauf an, dass sich die internationalen Warenlieferungen wieder einpendeln. In dieser globalen Ausnahmesituation hilft aktuell nur ein umsichtiges Verhalten aller Marktpartner“, betont Schwörer.
Gleichzeitig sei jedoch angemerkt, dass die Auftragslage der Holzindustrie recht gut ist. Der Umsatz stieg im März 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,1 Prozent. Damit gelang die Kehrtwende und die Umsatzrückgänge der ersten beiden Monaten 2021 wurden kompensiert. Im Januar war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent zurückgegangen, im Februar um 0,5 Prozent. Im 1. Quartal 2021 erwirtschaftete die deutsche Holzindustrie somit ein Umsatzplus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.