Laut Deutschem Wetterdienst war 2024 das heißeste Jahr in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Die Durchschnittstemperatur lag um 0,3 Grad Celsius höher als im bisherigen Rekordjahr 2023. Der Trend mit noch mehr Sonnenstunden verbunden mit höheren Temperaturen wird sich aller Voraussicht nach weiter fortsetzen. Effektiver Sonnenschutz und intelligente Beschattungssysteme werden daher immer wichtiger und tragen darüber hinaus zum Klimaschutz bei.
Wir haben mit Experten über dieses wichtige Thema gesprochen und stellen Produkte und Innovationen führender Anbieter ins Rampenlicht, die für ein besseres Wohnklima sorgen können – und viel Schatten. „Am besten ist es, die Hitze tagsüber gar nicht erst ins Haus oder in die Wohnung zu lassen”, rät Ingo Plück, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS). Das sei kostengünstiger als die Wohn- und Schlafräume mit einer stromfressenden Klimaanlage zu kühlen – und besser fürs Klima. „Neben hohen Energiekosten und CO2-Emissionen erhitzt deren Abwärme die unmittelbare Umgebung und befeuert so zusätzlich den Temperaturanstieg vor Ort“, weiß Plück.
Laut BVRS kann ein außenliegender Sonnenschutz bis zu 28-Mal mehr klimaschädliches Kohlendioxid einsparen, als er in seinem Lebenszyklus von Rohstoffbeschaffung, Produktion, während der Nutzung und bis zur Entsorgung verbraucht. Das sei das Ergebnis einer Studie eines führenden deutschen Herstellers von Sonnenschutzprodukten. Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung: Der Kühlung von Gebäuden kommt aufgrund steigender Außentemperaturen künftig eine wachsende Bedeutung zu.
Die höchsten Einsparpotenziale von Energie und CO2 ergeben sich immer dann, wenn Markisen und Co. mit einem elektrischen Antrieb und einer cleveren Steuerung kombiniert werden. „Selbst wenn die Bewohner zuhause sind, setzen sie den Sonnenschutz oft zu spät ein. Ein automatischer Sonnenschutz reagiert dank seiner Sensoren dagegen zum optimalen Zeitpunkt“, betont Plück. Und: Studien zeigten, dass wir 2045 mehr Energie dafür aufwenden müssen, unsere Gebäude im Sommer zu kühlen als im Winter zu heizen. „Ohne wirksamen Hitzeschutz sind Wohn- und Arbeitsräume dann kaum noch angenehm nutzbar. Wer in außenliegenden Sonnenschutz investiert, macht sein Zuhause somit klimafit‘, senkt den Energieverbrauch deutlich und trägt aktiv zum Erreichen der Klimaziele bei“, sagt Plück.
Effektive Präventivmaßnahmen
Laut der Deutschen Energie-Agentur können außenliegende Sonnenschutzprodukte wie Sonnensegel, Screens, Raffstoren oder Rollläden rund 75 Prozent der Sonneneinstrahlung abhalten. Innenliegende Sonnenschutzprodukte wie Plissees oder Rollos verstärken diesen Effekt. Was außerdem hilft ist richtiges Lüften: Da die Außentemperaturen oft erst gegen Morgen am niedrigsten sind, sollten sich Hausbewohner ohne automatisierten Sonnenschutz einen Wecker stellen, um dann mit weit geöffneten Fenstern die Wohnräume zu lüften, rät der BVRS. Zudem lasse sich in Einfamilienhäusern auch der sogenannte „Kamineffekt“ nutzen: Wenn im Keller und im Dachgeschoss mehrere Fenster geöffnet werden, entweicht die warme Luft nach oben und kühlere Kellerluft strömt nach.
In Sachen Sonnenschutz ist das Angebot mittlerweile riesengroß: Ob Markise, Pergola, Jalousie, Rollladen, Raffstore, Screen, Sonnensegel, Rollo, Plissee oder die gute alte Gardine – der Kunde hat die große Auswahl. 780 Mitgliedsfirmen zählt der Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz mittlerweile. Knapp 4.500 Betriebe gibt es laut ZDH in Deutschland mit Eintragung in das Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk (beides Stand: 31.12.2021). Laut Warema liegt dabei automatisierter Sonnenschutz voll im Trend – ob für mehr Komfort, Effizienz oder auch Nachhaltigkeit. Mit dem „SolarKit“ hat das Unternehmen jüngst einen Antrieb von Rollläden und Fenster-Markisen mit integrierter Solarzelle auf den Markt gebracht, der sich über einen eingelernten Funk-Handsender versorgen lässt – ohne Netzanschluss, Mauerdurchbruch und aufwändige Leitungsverlegung. Das mache die Nachrüstung besonders beim Umbau attraktiv und eröffne so für Fachhandel sowie Renovierer großes Potenzial.

Solarantrieb
Auf Anwendungen mit Solarantrieb setzt auch Reflexa. Ob Rollladen, Raffstore, Fenstermarkisen oder Schrägverschattung – viele Produkte des Herstellers wurden jüngst mit Solarantrieb ausgestattet. Als Vorteile nennt der Anbieter eine einfache und saubere Nachrüstung ohne komplexe Elektroinstallationen, eine intelligente Sanierung für energieeffizientes Wohnen, hochwertige Technik und Funktionalität dank der neuesten Solarkomponenten mit leistungsstarken Akkus und Solarmodulen sowie smartes Wohnen dank nahtloser Integration in bestehende Smart-Home-Systeme. Das angebotene Solarpanel mit 12-Volt-Antrieb mit integriertem Akku könne sowohl auf der Blende als auch auf der Wand befestigt werden. Der Akku ist im Motor verbaut und arbeitet in Verbindung mit dem Solarpanel autark, berichtet das Unternehmen.

Auf der Messe „R+T“ 2024 in Stuttgart wurde Kadeco für seine neue Markise „310“ mit dem Innovations-Award für Design ausgezeichnet. Nach Ansicht der Juroren überzeugt die Lösung „mit klarer Linienführung und unverkennbarem Design, das nahtlos mit der modernen Architektur harmoniert“. Laut Anbieter seien insbesondere die schraubenlose Optik, die verdeckten Befestigungspunkte sowie die ebenmäßige Oberfläche der Kassette optische Highlights.

Auf Markisen und Terrassendächer hat sich das Kölner Unternehmen Weinor spezialisiert und bezeichnet sich selbst als „Marktführer in Nordeuropa für Sonnen- und Wetterschutz auf der Terrasse“. Neuestes Produkthighlight ist das Einsteigermodell „Topas II“. Die offene Markise verfügt laut Hersteller „über alle wichtigen Funktionen eines modernen Sonnenschutzes“, sei hochwertig verarbeitet und biete ein zeitloses, pures Design. Durch viele unterschiedliche Ausführungen halte die Anwendung für fast jede Bausituation die passende Lösung bereit. Clevere Zusatzfunktionen wie der geräuscharme Longlife-Arm oder ein zusätzlicher Hitze- und Blendschutz sorgten für mehr Komfort und Sicherheit.
Alulux, Hersteller von Sonnenschutz aus Aluminium, bietet seit Ende vergangenen Jahres mit „Enext 4.0“ ein Neubauaufsatzkastensystem an und reagiert damit nach eigenen Angaben „dynamisch auf die Anforderungen des Marktes“. Dabei soll der „Enext RO 4.0“ die Isolierung des Hauses mit einem modernen Rollladenkasten aus expandiertem Polystyrol (EPS) verbessern. EPS könne, im Gegensatz zu seinem Vorgänger-Material Neopor, Isoliereigenschaften bieten, die sowohl die Energieeffizienz steigern als auch für ein angenehmes Raumklima sorgten.

MLL-Hamburg, Hersteller für Wetterschutz, Sonnenschutz und Lüftungen, setzt dagegen auf seine Sonnenschutzsysteme aus hochwertigen Aluminium-Lamellen. Laut Anbieter seien die wartungsfreundlichen Systeme vielseitig einsetzbar und bieten Sonnenschutz nach Maß für private oder gewerbliche Bauten. Als außenliegender Großlamellen-Sonnenschutz eingesetzt, verbessern die Systeme demnach das Raumklima. Die Sonnenstrahlen werden abgefangen, bevor sie das Glas erreichen und die Räume aufheizen können. Dies trägt spürbar zur Regulierung der Innentemperatur und zur Senkung des Energieverbrauchs bei, berichtet das Familienunternehmen.
Produkte und Systeme für Lüftung, Sonnenschutz, Fassadenverkleidung und Outdoor stellt der belgische Anbieter Renson bereits seit 1909 her. Mit der hinterlüfteten Fassadenlösung „Linius“ speziell für Rechenzentren konnte der Hersteller jüngst auf der Messe Data Centre World Frankfurt punkten. Die Firma sieht sich als „globaler Partner bei der Entwicklung neuer Rechenzentren“ und will durch sein nachhaltiges Lamellenwandsystem Qualität und Ästhetik miteinander kombinieren.

„Noch flexibler komfortable und gut geschützte Freiflächen schaffen“, das verspricht Nova Hüppe seinen Kunden mit der Lösung „Q.bus“. Demnach habe das Pergolasystem kürzlich erneut ein Update erhalten, wodurch es sich durch das hochwertige, puristische Design überzeugend in moderne Architektur einfügen lasse. Das System wird dort montiert, wo es gebraucht wird: freistehend auf Freiflächen, an der Fassade sowie in individuellen Formen oder auch als Ecklösungen. Für zusätzlichen Komfort sorgt laut Hersteller die „Solaroll SZ“. Mit ihr lassen sich auch große Flächen seitlich beschatten. Der Kasten kann flächenbündig und ohne Überstand integriert werden, so der Hersteller.
Sonnenschutz durch Folie
Die Firma Haverkamp produziert bereits seit mehr als 40 Jahren Sonnenschutzfolien und meldet Anfang Juni 2025: „Wir haben unsere Produktion hochgefahren und die Lager gefüllt. Damit garantieren wir Händlern und Verarbeitern kurze Lieferzeiten. So können zeitnah und noch vor der ersten Hitzewelle mehr Projekte umgesetzt werden.“ Demnach seien die Sonnenschutzfolien mittlerweile auch als Interlayerfolien für die Verarbeitung im Glasherstellungsprozess verfügbar. Je nach Verglasung könnten die Folien im Sommer über 80 Prozent der auftreffenden Sonnenenergie absenken. Im Winter fungiere diese Thermofolie als Kälteschutzfolie und senke den Energiedurchlass um bis zu 25 Prozent, teilt der Anbieter mit.

Der deutsche Markisenspezialist Lewens, seit 1998 am Markt, garantiert mit seinen Produkten „Made in Germany mit Sicherheit!“ und verweist auf hochwertige Materialien, gut durchdachte Konstruktionen und Präzision in Zuschnitt und Teilefertigung als Grundlage für die Funktion seiner Produkte. Laut Anbieter werden für die Tuchkonfektion neueste Techniken zum verzugfreien Nähen und zum Verkleben durch Ultraschall eingesetzt. Die Markisentücher würden in voller Planlage – also nicht gefaltet – konfektioniert.
Der österreichische Anbieter Hella beteiligte sich als Technologiepartner an dem internationalen Forschungsprojekt „Flectuation“ der Universität Stuttgart. Das Ergebnis ist eine Fassade nach dem Vorbild der Natur. Das Unternehmen bezeichnet sein smartes Fassadensystem „FlectoLine“ als einen Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger Fassadenlösungen für die NullenergieGebäude der Zukunft. Die gewonnenen Daten waren Grundlage für eine Testinstallation an der Fassade eines Gebäudes im Botanischen Garten der Universität Freiburg. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Projektphase planen die Universität Stuttgart und Hella als Technologiepartner bereits weiterführende Tests, um eine Kommerzialisierung des smarten Fassadensystems zu prüfen.

Auch in punkto Antriebe entwickelt sich die Technik immer weiter. So hat beispielsweise Geiger jüngst sein „TECline“-Programm ergänzt und bietet jetzt einen Rohrmotor, der sich für bis zu 140 Nanometer Drehmoment für textile Behänge, Rollladen und Rolltore eignen soll. Damit lassen sich laut Hersteller auch schwerere Rollladen oder Rolltore per Schalter oder Funk-Handsender komfortabel bedienen. Und sollte die Stromversorgung mal unterbrochen sein, ist sogar noch der Einsatz einer Nothandkurbel möglich. Laut Mitteilung ist die Serie auch mit Systemkomponenten des Unternehmens wie Lager, Adapter und Mitnehmersets kompatibel und ermöglicht so eine sichere und schnelle Montage.
Einen sogenannten Markisenwächter hat Rademacher auf den Markt gebracht. Ein Sensor, der am Ausfallprofil der Markise befestigt wird, reagiert laut Hersteller auf Erschütterungen, welche durch starke Windböen ausgelöst werden. Nimmt der Markisenwächter Erschütterungen wahr, fährt er die Markise ein – ganz so, als wenn jemand zu Hause wäre. Damit die Batterie des Markisenwächters nicht unbemerkt leerläuft, kann der Sensor in das Smart-Home-System des Anbieters eingebunden werden und bei schwachem Batteriestand Push-Benachrichtigungen auf die Smartphones der Kunden senden, die die Markise dann per App oder via SmartHome-Box steuern können.
Einbindung ins Smart Home
Auf eine stärkere Automatisierung und die Einbindung seiner Produkte in Smart-Home-Systeme setzt auch Nice mit seiner neuesten Technologie „Era Inn Edge S Li-Ion BD“. Der kabellose, leise und unauffällige Rohrantrieb verbindet laut Anbieter außergewöhnlichen Komfort mit hochwertigem Design. Dank des integrierten Lithium-Ionen-Akkus und bidirektionaler Technologie sei das System die ideale Lösung zur Automatisierung von Rollos, Raffrollos, Innenjalousien, Plissees und Projektionswänden. Durch die automatische Ausrichtung der Behänge – unabhängig von Größe und Gewicht – lasse sich das natürliche Licht optimal regeln. Dank der „Z-Wave“-Kompatibilität lässt sich die Lösung nahtlos in ein Smart-Home-System einbinden, das über Sprachassistenten und angeschlossene Geräte gesteuert werden kann, teilt das Unternehmen mit.

Neben einem 16-Kanal-Funkhandsender mit Stellrad und einem solarbetriebenen Funksensor für Sonne und Außentemperatur präsentierte Somfy im Frühjahr 2025 auch den Funkantrieb „SJ4S io Protect“ für Raffstoren mit geräuschloser Bremse als Produktinnovation. Die komplett neu entwickelte Lösung vereint laut Mitteilung bewährte Funktionen mit einer neuartigen, geräuschlosen Bremse – für noch mehr Komfort bei maximaler Präzision. Die integrierte Lichtlenkung kann manuell oder vollautomatisch erfolgen und sorgt das ganze Jahr über für optimalen Temperaturkomfort, teilt der Hersteller mit. In Kombination mit der Smart-Home-Zentrale „TaHoma“ lasse sich darüber hinaus die exakte Lamellenneigung noch gezielter steuern.
Auf Steuerungssysteme und Sensoren für Gebäude ist Elsner Elektronik seit 1990 spezialisiert. Die automatische Beschattung gehört laut Anbieter zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um die Kühllast im Sommer und die Heizlast im Winter zu reduzieren. Vorausgesetzt, die Steuerung erfolge nicht nach Uhrzeit, sondern nach Sonnenstand, Helligkeit und Innentemperatur. Genau das sollen die KNX-Wetterstationen des Herstellers leisten – mit der Logik direkt im Gerät, ideal zur Fassadensteuerung. Die Steuerung basiert auf Azimut und Elevation der Sonne, inklusive Schwellwertlogik und Temperatursperre. So bleibt die Beschattung deaktiviert, wenn im Winter solare Wärme genutzt werden soll – und aktiviert sich zuverlässig bei kritischer Sonneneinstrahlung, so der Hersteller.
Vor der Anschaffung hochwertiger Produkte, die für ein Wohlfühlklima sorgen können, sollten Bauherren aber immer auch sinnvoll und nachhaltig planen und bauen. „Eine intelligente Gebäudeplanung senkt den Kühlbedarf um bis zu 80 Prozent“, sagt Bauingenieur Joost Declercq, Forschungsleiter bei Archipelago Architects und an der KU Leuven in den Niederlanden. „Zunächst sollte ein Gebäude richtig ausgerichtet werden, während die Fenster entsprechend ihrer Sonneneinstrahlung sinnvoll über die Fassaden verteilt werden“, so Declercq.
Professorin Shady Attia, Leiterin des Laboratory of Sustainable Building Technology an der Universität Lüttich, sieht ein weiteres Problem: „Dank besserer Isolierung, Luftdichtheit und größerer Glasflächen kommt es im Frühjahr und Herbst und sogar an sonnigen Wintertagen immer häufiger zu Überhitzungen.“ Es komme darauf an, die Fenster an der Außenseite vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Deshalb sollten auch Screens oder ein Textilsonnenschutz frühzeitig in die Planung mit einbezogen werden. Darüber hinaus sollten Architekten immer für eine natürliche Kühlung durch Wasser, Baumwuchs, Pflanzen oder Grünflächen sorgen, damit die Bewohner zwar viel Licht, aber im Idealfall noch mehr Schatten zur Verfügung haben.
„Sonnenschutz trägt aktiv zum Erreichen der Klimaziele bei“
Angesichts des Klimawandels wird die Herausforderung immer größer, in Gebäuden für angenehme Temperaturen zu sorgen, damit sich deren Bewohner darin ganzjährig wohlfühlen. Dies gilt umso mehr, wenn keine Klimaanlage zur Kühlung eingesetzt werden soll. Dann ist effektiver Sonnenschutz gefragt. Im Gespräch mit Ingo Plück. Der 56 Jahre alte Rechtsanwalt ist seit 2019 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz.

Herr Plück, warum ist Sonnenschutz aktiver Klimaschutz?
Weil Sonnenschutz große Mengen Energie einsparen kann. Studien zeigen, dass wir 2045 mehr Energie dafür aufwenden müssen, unsere Gebäude im Sommer zu kühlen als im Winter zu heizen. Ohne wirksamen Hitzeschutz sind Wohnräume dann kaum noch angenehm nutzbar und produktives Arbeiten in Büros wird zur Herausforderung. Wer jetzt in außenliegenden Sonnenschutz investiert, macht sein Zuhause „klimafit“, senkt den Energieverbrauch deutlich und trägt aktiv zum Erreichen der Klimaziele bei.
Welche Vorteile haben intelligente Beschattungssysteme darüber hinaus?
Die Auswirkungen des Klimawandels sind doch heute schon spürbar. Mit intelligentem Sonnenschutz können Verbraucher auf Klimafolgen reagieren. Je smarter die Steuerungen sind, umso höher ist auch der Nutzen. Denn das System kann automatisch auf Wetterveränderungen reagieren, auch wenn der Mensch nicht vor Ort ist. Bei Hitze werden Markisen, Rollläden oder Raffstores ausgefahren, bei Gewitter, Wind oder Starkregen-Ereignissen die Anlagen in eine sichere Position gebracht.
Wie hat sich die Branche in den vergangenen fünf Jahren in Bezug auf Mitgliedsbetriebe, Beschäftigtenzahlen, Umsätze und Produktinnovationen entwickelt?
Nach einer langen Wachstumsphase gab es 2023 erstmals seit vielen Jahren einen kleinen Umsatzrückgang, dennoch lag der Branchen-Umsatz mit rund drei Milliarden Euro auf sehr ordentlichem Niveau. Zurückzuführen ist die Umsatzdelle auf die anhaltende Krise im Baugewerbe. Einige Betreibe mussten leider auch ihre Beschäftigtenzahlen an die Krise anpassen. Im Großen und Ganzen bemühen sich die Rollladen- und Sonnenschutz-Fachbetriebe aber, alle ihre Mitarbeiter zu halten.
Was werden aus Ihrer Sicht in den kommenden fünf Jahren die wichtigsten Weiterentwicklungen sein?
Bei einer hochinnovativen Branche mit vielen klugen Köpfen sind derartige Prognosen immer etwas schwierig. Fortschritt wird es aber bestimmt im Smarthome-Bereich geben, in dem immer mehr Systeme immer enger miteinander vernetzt werden. Aber auch bei „Hardware“-Produkten ist noch viel Phantasie. Ich bin mir sicher, dass auf unserer nächsten Branchenmesse, der „R+T“ 2027 in Stuttgart, wieder viele spannende Innovationen zu bestaunen sein werden.
Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen wünschen Sie sich von der neuen Bundesregierung?
Am besten so wenig wie möglich. Spaß beiseite, natürlich brauchen wir Regeln und Rahmenbedingungen, die für einen fairen Ausgleich verschiedener Interessen sorgen. Aber in der Vergangenheit wurde vieles überbürokratisiert. Wenn es der Bundesregierung gelingt, unnötige Regeln abzuschaffen und bestenfalls keine neuen hinzukommen, ist uns schon viel geholfen. Der von Bundesbauministerin Verena Hubertz angekündigte „Bau-Turbo“ würde das Bauen erleichtern. Wir hoffen sehr, dass er schnell umgesetzt werden kann.
Wie schätzen Sie die Nachfrage in den Bereichen Neubau und Bestand für die kommenden Jahren ein?
Wenn der „Bau-Turbo“ kommt, wird auch die Nachfrage wieder anziehen. Wir müssen uns aber im Klaren sein, dass mit ein, zwei „Reförmchen“ die Baukrise nicht nachhaltig in den Griff zu bekommen ist. Wir hoffen, dass von der Bundesregierung zukünftig noch mehr kommt. Die Überwindung der Baukrise ist insbesondere eine soziale und weniger eine konjunkturelle Frage. Menschen brauchen bezahlbaren Wohnraum. Da hilft nur bauen, bauen, bauen. Wir regen aber dringend an, auf Grundlage zukünftiger Klimadaten zu bauen, damit neue Gebäude „klimafit“ sind.